Rodriguez lebt!

Es ist eine unglaubliche Geschichte: Sixto Rodriguez, US-amerikanischer Sänger und Songwriter veröffentlichte in den Siebzigern zwei Alben, die in seiner Heimat erfolglos blieben. Auf einer privat kopierten Kassette fand die Musik jedoch den Weg nach Südafrika, wo der Sänger millionenfach gehört und verehrt wurde. Seine politischen Lieder spiegelten den Kampf um Bürgerrechte wider, sein Establishment Blues avancierte zur Anti-Apartheid-Hymne.

Von alldem wusste Rodriguez nichts – bis zwei Fans sich in den Neunzigerjahren auf die Suche machten und den Sänger in Detroit fanden, wo er sich und seine drei Töchter mit Gelegenheitsjobs auf dem Bau durchbrachte. Die beiden Fans holten ihr Idol nach Südafrika, wo Rodriguez sechs umjubelte Konzerte gab. Nachdem der schwedische Regisseur Malik Bendjelloul diese Geschichte verfilmte (Searching for Sugar Man, 2013 mit dem Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet) wurde der Musiker einem internationalen Publikum bekannt. Am vergangenen Dienstag ist Sixto Rodriguez mit 81 Jahren gestorben.

Auch dass in einem kleinen Theater am Rand Deutschlands seine Geschichte in einem musikalischen Abend erzählt wird, wusste Sixto Rodriguez nicht. Thomas Rühmann brachte Sugar Man – Das bittersüße Märchen des Sixto Rodriguez mit Monika Herold und Rainer Rohloff 2015 auf die Bühne. Seitdem wurde es bei uns mehr als 30 Mal gespielt, dazu kamen 70 Gastspielkonzerte in ganz Deutschland. Nach Rainer Rohloffs Tod kam Jürgen Ehle von Pankow dazu.

Hundertmal Sugar Man – und das Programm wird weiter gespielt, 2024 in Berlin, Dresden, Schwedt und Gütersloh. Und ganz bestimmt noch viele Mal im Theater am Rand. Rodriguez lebt!

Am 26. August wird Thomas Rühmann in seinem Soloprogramm Lebenslieder Sugar Man für Sixto singen.

Trailer des Films Searching for Sugar Man:

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