Frei Spiel

Nächstes „Frei Spiel“: 2.–4. August 2024

Jedes Jahr im August gestalten Studierende der der renommierten Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ ein ganzes Wochenende. Unter dem Motto Frei Spiel zeigen die jungen Künstler:innen ihre selbsterarbeiteten Stücke aus dem dritten Studienjahr: Wildes und Leises, Wohlbedachtes und Belachtes – und Schräges, passend zu unserem eigenwilligen Theater.

>>> Empfohlener Austrittspreis ist jeweils 20 Euro,
für Studierende ermäßigt 10 Euro.

>>> Festivalpass fürs ganze Wochenende:
50 Euro/25 Euro für Studierende

>>> Auf dem Theatergelände kann gezeltet werden.

Produktionen 2024

Szenenbild „Der Meteor“

Der Meteor
Sterben. Wie kommt der Mensch gut aus diesem Leben? Ein Sarg, ein Staatsbegräbnis. Der Literaturnobelpreisträger Wolfgang Schwitter hat es geschafft – doch dann findet er sich in sein schummriges Künstleratelier zurückversetzt. Was hält ihn im Leben fest? Der Ruhelose kämpft um seinen Tod und scheint doch zur Unsterblichkeit verdammt: Am Ende krepieren immer die anderen. Ein morbid-humoristisches Handpuppenstück in einer
merkwürdigen Holzkonstruktion.
Mit Christopher Breust und Christine Zeides

Szene aus „little human“

little human
Sand. Ein Wald. Der Ozean, ein angeschwemmter Kühlschrank, Scheinwerfer - nichts. Und dann kommen die Fragen. Fragen wie: Kennen wir uns? Wie sind wir hierher gekommen? Bekommen wir jetzt etwas zu essen? Wie überlebt man hier? Hilfe! Aber da kommt niemand. Nur die Flut. Immer wieder die Flut. Dann also: Aufzeichnungen für die Nachwelt. Damit wenigstens etwas von uns bleibt, bevor wir ... was eigentlich? Eine absurd naive Neuentdeckung dessen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.
Eine Stückentwicklung von und mit Levi Wessel und Mathilda Maack

Szene aus dem Stück

Harun und die Pfütze-ze
Frei nach Salman Rushdies „Harun und das Meer der Geschichten“
Wasserrohrbruch. Wasserkreislauf unterbrochen. Alltag für die einen, Notfall für die anderen. Rotation des Planeten gestoppt. Die eine Hälfte bleibt im leisen Schatten, während die andere im lauten Hell strahlt. Steht den einen das Wasser in den Stiefeln, sitzen die anderen auf dem Trockenen. Was ist mit dem Dazwischen? Die Konfrontation mit einer Welt, voll Pragmatismus und Vernunft, führt den kleinen Harun und seine neuen Freund:innen auf eine fantastische Reise zu ihren eigenen schimmernden Spiegelungen. Eine coming-of-age-Geschichte über den Mut, sich in der Dualität des Zwielichts und des Zweifels zu bewegen und die Möglichkeit, kleine Dinge zu verändern.
Mit Cecilia De la Jara, Rebecca Gotthilf, Franca Burandt, Gerda Pethke, Sophie Meyerhoff, Ingo Mewes, Jonathan Gentilhomme,
Lilja Schreiber, Fred Hellmann

Spielszene

Penthesilea 
Schlachtfeld. Die Protagonisten sind Kriegende und Liebende zugleich – Penthesilea verliebt sich in Achill, Achill in Penthesilea, zwei unbeugsame, eigenwillige, einander entgegengesetzte Helden. Der Rausch der Gefühle entlädt sich mitten auf dem Kriegsschauplatz, zwischen den feindlichen Armeen und unter den Augen der Götter. Beide kämpfen, lieben, hassen, miteinander und gegeneinander, immer versucht, sich dem Anderen zu nähern – eine tödliche Tragödie.
Mit Pia Dembinski und Carl Geißler

Spielszene

Sturzflug
„Ich könnte mich heute wirklich um wichtigere Dinge kümmern, aber, ich muss doch heute zur Zahnprophylaxe, sowas ekliges … einer ist auch letztens schon dran gestorben ... glaub ich …“ Dieser eine Gedanke ist weg. Schwarz, unklar, nicht greifbar. In Mollys Kopf summt es, ihre Hände verkrampfen in kleine Krallen, ihr Herz schlägt einen ungewohnten Rhythmus, ihre Füße wollen gehen und können nicht, im nächsten Moment überschlagen sich ihre inneren Stimmen: Chaos. Woher kommt diese Anspannung auf welche sie immer wieder stößt und wie viele unentdeckte Räume stecken da noch in ihr? Molly begibt sich mit einem ungewollten Gast auf die Suche, um diese Frage nicht zu beantworten.
Von und mit Hannah Elischer

Produktionen 2023

Keine Panik

Keine Panik
Eskapismus! Was denn sonst? Aber warum genau müssen wir eigentlich weg? Und vor allem: Werden wir es das nächste Mal besser machen? Was auch immer bis jetzt schief gelaufen ist, wir leben für die Zukunft: Hoch ist die richtige Richtung! Aber:
Was ist die Antwort? Wohin fließt das Blut in der Schwerelosigkeit? Can you smoke in space? Und: Werden wir vielleicht wahnsinnig werden?
Mit Sarah Liebert, Levi Wessel, Mathilda Maack, Aaron Blanck, Toni Maercklin

Ur-Venus

Die Ur-Venus
*oder Ur-nicht die Venus
Ein Stück über ein Fundstück: Die Venus von Willendorf, eine blitzgescheite 30.000 Jahre alte Venusfigurine. Viel wurde über sie gesagt. Doch was würde sie selbst sagen, hätte sie eine Stimme und einen beweglichen Körper? „Können Sie ja auch nicht wissen: Was mein Wille wäre und was geschehe, wenn der Wille der Willendorferin wild werden würde, nicht wahr? Aber ich verstehe schon. Irgendwer muss ja die Geschichte schreiben, nicht wahr? Nicht wahr?“
Mit Gerda Pethke, Odile Pothier, Almut Schäfer-Kubelka
Text und Konzept: Almut Schäfer-Kubelka, Puppenbau: Odile Pothier

Sand fressen

Sand fressen
Auch wenn diese Insel nie sein Ziel gewesen war, so wäre er früher oder später hier gelandet. Nun galt es, sich mit dem zu arrangieren, was war. Und wo zu Beginn noch das Überleben an vorderster Stelle stand, da wird schnell klar, dass hier seit seiner Ankunft ein viel größerer Feind allgegenwärtig auf ihn lauerte. Die Einsamkeit. Eine Geschichte über Angst, über Abhängigkeiten und darüber, das Unvermeidbare zu vermeiden. Einsam, Zweisam, Schweinsam.
Text, Regie, Bühne und Spiel: Sven Tillmann

Zwölf und eine Mühle

Zwölf und Eine Mühle
Eine Verwebung der sorbischen Krabat-Sagen. Daraus entsteht eine ganz eigene Erzählung. Ein Experimentierfeld mit verschiedensten Formen und Spielweisen. Über Machtkreisläufe und Ohnmacht. Unsere eigene Variante von Krabat. „Zwölf ist sein Gesetz. Zwölf, und einer hat die Wahl. Sieh, wie sich das Mühlrad dreht. Und drüber fliegt ein Rabe. Merkst du wie die Zeit vergeht? Bald liegst du im Grabe ...“
Spiel, Konzept und Regie: Madita Kuhfuhs und Annika Schaper

Die Dreizehnjährigen

Die Dreizehnjährigen – oder unsere Schwester Olga
Ein Kinderstück für Erwachsene nach Marieluise Fleißer: Fleißers erste Erzählung Die Dreizehnjährigen handelt von Kindern zwischen dörflicher Einöde und religiöser Tradition, zwischen Unaufgeklärtheit und fehlenden Vorbildern, und zeigt ihren Versuch, erwachsen zu werden. Eine Geschichte, die zu Beginn wie eine naive Coming-off-age-Story der Zwanzigerjahre wirkt, entwickelt sich zu einer Erzählung voller Gewalt. Dabei kippen die Figuren zwischen Unschuld, Eifersucht und Brutalität, Naivität und Grausamkeit hin und her und schrecken vor nichts zurück. Das Stück bringt Marieluise Fleißers Sprache in einer hybriden Spielform zwischen Figurentheater, Erzählung und Schauspiel auf die Bühne.
Spiel und Konzept: Madita Kuhfuhs, Tanja Linnekogel, Annika Schaper