Zu Gast: Kerstin Behnke

Ein Gespräch mit der Dirigentin und Hochschullehrerin über ihre Arbeit für Imfgeschädigte

Kerstin Behnke ist Dirigentin und Professorin für Chor-und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und Leiterin des via-nova-chors München. Ergänzend zu ihrer Arbeit als Dirigentin und Musikerin entwickelte sie Workshops und Lehrmethoden, die sich der konkreten Arbeit am individuellen, künstlerisch musikalischen Ausdruck widmen.. 

Ihr Projekt Embodies Expression soll angehenden Berufsmusikern und Dirigenten über die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper zu einem eigenen, persönlichen Ausdruck verhelfen. Mittlerweile entwickelt sie das Konzept über die Grenzen der Hochschule weiter und sagt: In jedem Menschen gibt es diese Quelle zum authentischen Ich.

2022 hat sie das Projekt unsichtbar zeigen ins Leben gerufen und unterstützt damit Menschen, die von Impfschäden betroffen sind, auf ihrem Weg der Akzeptanz und Genesung. Lange Zeit wurden Betroffene nicht gehört, nicht ernst genommen und mit ihrem Leiden alleingelassen. Nach wie vor scheint das Thema ein Tabu zu sein. Das Projekt macht „das Unfassbare sichtbar“ und gibt Betroffenen die Möglichkeit, ihre Situation zu akzeptieren, zu verarbeiten und neue Kraft zu schöpfen. 

Kerstin Behnke interessiert sich für die Schnittstellen zwischen wissenschaftlich-technischer Präzision einerseits und der Durchlässigkeit zum Unbewussten und konzeptionell Flüchtigen andererseits. Welche Bedeutung hat das Unbewusste neben dem technischen Handwerk in der Musik? Wie lassen sich Musik, das Dirigieren und das Kunstprojekt zur Unterstützung Impfgeschädigter miteinander verbinden? Welche Überschneidungen gibt es, und wo stößt Kerstin Behnke an ihre Grenzen des Machbaren, zumal beide Ausrichtungen gesellschaftlich teilweise kontrovers wahrgenommen werden? Darüber werden die Dirigentin und Chorleitern Kerstin Behnke und die Schauspielerin und Schriftstellerin Philine Conrad sprechen.

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